Sieg für Benik, N-Titel für Zellhofer, Diesel-Pokal an Danzinger
Benik gewinnt vor Vojtech & Harrach, Gaßner Gr.N-Sieger, Zellhofer N-Meister. Danzinger Diesel-Gesamt- & Pokalsieger.
Organisationsleiter Helmut Schöpf konnte eine positive Bilanz ziehen: „Vorerst freue ich mich, dass die Veranstaltung fast unfallfrei verlaufen ist. Mein Dank gilt allen Beteiligten, speziell aber unserem neuen Hauptsponsor OMV und dem Land Niederösterreich. Ich glaube wir sind auf einem guten Weg und blicken bereits jetzt wieder ins nächste Jahr.“
Rein sportlich war es durch den Ausfall der Sonderprüfung 7 in der ÖM Wertung notwendig, die Rallye wertungsmäßig in den FIA European Rallye Cup und in die Österreichische Meisterschaft zu trennen.
Im FIA European Rallye Cup zeichnete sich zu Beginn ein toller Dreikampf zwischen dem Slowaken Tibor Cserhalmi, dem Österreichischen Red Bull Junior Andreas Aigner und dem Ungarn Krisztian Hideg ab. Auf der SP 7 verabschiedete sich der Führende Hideg mit einem Ausritt aus diesem Dreikampf. Mit einer tollen Leistung bot sich der erst 20 jährige Steirer Aigner danach ein tolles Duell mit dem Erfahrenen Tibor Cserhalmi, in dem der Slowake am Ende mit 1:14 Minuten Vorsprung die Oberhand behielt.
„Mir hat die Rallye unheimlichen Spaß gemacht, da ich das erste Mal auf einer gemischten Schotter-Asphalt Rallye unterwegs war. Ich habe mich sehr wohl gefühlt. Dass ich mit dieser Rallye nationaler Prioritätsfahrer wurde ist für mich das Tüpfelchen auf dem i,“ freute sich Andreas Aigner nach seiner ersten Rallye in Österreich.
Auch der zweite Red Bull Junior Quirin Müller bot bis zur siebenten Sonderprüfung eine gute Leistung musste dann aber nach einem Ausritt die Rallye beenden. Ebenfalls ausgefallen ist Walter Kovar mit einem Differentialschaden auf der SP 4.
Die ersten fünf des FIA European Rallye Cups erhalten für das nächste Jahr im jeweiligen Land einen nationalen Prioritätsstatus.
Endstand im FIA Rallye Cup nach 17 Sonderprüfungen:
1. Tibor Cserhalmi/ Martin Krajnak (SK) Mitsubishi 2:32, 39,1Stunden
2. Andreas Aigner/Timo Gottschalk (A/D) Mitsubishi + 1:14,6 Min..
3. Joszef Beres/Petr Stary (SK/CZ)Subaru + 2:16,5 Min.
4. David Marek/Ladislav Kriz (CZ) Mitsubishi + 6:53,6
5. Dan Morar/Adrian Berghea (RO) Mitsubishi +11:06,7
Balazs Benik ist der große Sieger der OMV Waldviertelrallye 2004
Der Dominator in der heimischen Wertung der 24. int. OMV Waldviertel Rallye war der Ungar Balazs Benik. Der Ford Focus WRC Pilot setzte sich bereits nach der ersten Sonderprüfung an die Spitze und gab diese, mit insgesamt acht Bestzeiten bis ins Ziel nicht mehr ab:
„Für mich war es der erste Sieg in einem FIA European Lauf, daher herrscht natürlich Freude bei mir und meinem Team. Dass ich die Rallye meines Sponsors OMV gewinnen konnte, macht mich glücklich.“ Dabei profitierte der Ungar aber auch von den großen Problemen des OMV Piloten Manfred Stohl, der auf SP 4 vom zweiten auf den aussichtslosen 19ten Rang zurückfiel.
Nach weiteren Schwierigkeiten erreichte der Wiener aber schlussendlich noch den zehnten Gesamtrang, und wurde Fünfter der Gruppe N: „Zu Beginn sah es wirklich gut aus, die Bestzeit auf SP 2 gab mir auch noch zusätzliche Motivation. Danach lief allerdings gar nichts mehr, meine Liebe zum Evo VIII ist auch nach dieser OMV Rallye nicht größer geworden.“
Hinter Stepan Vojtech belegte Beppo Harrach den dritten Gesamtrang: „Ich habe heute noch versucht, mich zwischen den beiden WRC Autos einzureihen. Dies ist während der Rallye gelungen im Ziel lag ich aber dahinter. Trotzdem der dritte Rang als bester Österreicher bei dieser Rallye ist ein Erfolg für mich.“
Ein unglaublich spannendes Duell um den dritten Meisterschafts-Gesamtrang lieferten sich Mario Saibel und Johann Holzmüller in der Gruppe A. Vor dem abschließenden Lauf im Waldviertel waren Beide nur um einen Punkt getrennt. Auf der vorletzten Sonderprüfung konnte Johann Holzmüller Saibel noch überholen und mit diesem Ergebnis in der Meisterschaft noch den Punktegleichstand erzielen.
Trotzdem ist Mario Saibel im Meisterschaftsendstand Dritter, da er bei der Bosch Rallye einmal Dritter wurde und Holzmüller in der Steiermark und im Waldviertel nur vierte Plätze als bestes Ergebnis herausfuhr.
Neben Stohl hatte auch Staatsmeister Raimund Baumschlager, ebenfalls Mitsubishi Evo VIII, viel Pech. Der Rosenauer, der seinen Start als reinen Testeinsatz plante, hatte von Beginn an viele kleine Probleme und musste noch am ersten Tag nach der SP 5 aufgeben. Ebenfalls ausgeschieden ist Tomas Vojtech mit dem Peugeot WRC, er lag zu diesem Zeitpunkt an zweiter Stelle in der Zwischenwertung.
Sieger in der Gruppe N Wertung wurde der Deutsche Hermann Gassner, vor Willi Stengg: „Nach der langen Pause habe ich mich im Auto sehr wohl gefühlt.“ Sehr stark gefahren ist Franz Wittmann junior.: „Ich hatte endlich einmal ein gut abgestimmtes Auto, die Rallye hat mir viel Freude gemacht. Leider hat mein Auto auf der letzten Prüfung zwei Mal Feuer gefangen“. Da es Wittmann nicht aus eigener Kraft ins Ziel geschafft hat, fällt der Youngster leider aus der Wertung.
Mit einem dritten Platz in der Gruppe N sicherte sich Martin Zellhofer zum ersten Mal in seiner Rallyekarriere den Staatsmeistertitel: „Ich habe mich voll auf einen Kampf mit Kris Rosenberger eingestellt. Es wäre sicher sehr knapp geworden, aber Kris hat diesmal Pech mit dem Turbolader gehabt. Der Titelgewinn bedeutet für mich den bisher wertvollsten Erfolg in meiner Karriere.“
Gefreut hat sich auch Toto Wolff über seine Leistung. Leider ist der Wiener, der schon an elfter Stelle der Wertung lag auf der vorletzten Prüfung von der Strecke geflogen und hat dabei die Spurstange verbogen.
Sehr früh wurde bei dieser Rallye der Titelkampf bei den Junioren entschieden. Schon auf der ersten Prüfung flog Marcus Leeb von der Strecke, Markus Weissengruber fiel mit Getriebedefekt aus, damit musste Rupert Schachinger nur mehr in den Punkterängen ins Ziel kommen, was auch gelang.
Sehr knapp ging es auch bei den Diesel zu. Der dominierende Mann über zwei Drittel der Rallye war Christian Lippitsch. Dann auf der SP 13, brach der Hilfsrahmen an seinem VW TDI KitCar, der Oberösterreicher musste aufgeben. Schrecksekunden gab es beim neuen Diesel Meister Hannes Danzinger:
„Ich bin die ganze Rallye über sehr vorsichtig gefahren, trotzdem bin ich auf der SP 10 ausgerutscht. Dabei ist der Motor abgestorben, ich verlor drei Minuten und fiel hinter Böhm auf Platz Drei zurück. Damit wäre der Titel weg gewesen. In der Folge konnte ich aber Böhm wieder überholen, dann fiel Lippitsch aus, so durfte ich mich über meinen ersten Titel sehr freuen.“ Durch den Ausfall von Lippitsch profitierte auch Manfred Pfeiffenberger mit den Seat TDI, er konnte sich damit den Vize-Titel sichern.
Endstand der OMV Rallye Waldviertel nach 16 gefahrenen Sonderprüfungen:
1. Balazs Benik/ Bence Racz (H) Ford WRC 2:18:03,3 Min
2. Stepan Vojtech/Michal Ernst (CZ) Peugeot WRC + 2:21,1
3. Beppo Harrach/A.Schindlbacher (A) Mitsubishi + 2:49,3
4. Hermann Gassner/K.Thannhäuser (D) Mitsubishi 1.GrpN+ 4:31,1
5. Johann Holzmüller/St. Langthaler (A) Mitsubishi + 5:30,2
6. Mario Saibel/Mario Süß (A) Mitsubishi + 5:31,7
7. Willi Stengg/Petra Haas (A) Mitsubishi 2.GrpN+ 6:16,3
8. Martin Zellhofer/Bernhard Ettel (A) Mitsubishi 3.GrpN+ 6:40,6
9. Manfred Stohl/Ilka Minor (A) Mitsubishi 4.GrpN + 9:13,9
10. Christoph Weber/Karl Mann (A)
Subaru + 15:36,7
11. Hannes Danzinger/Alfred Fuchs (A) VW TDI 1. Diesel + 16:20,2
12. Michael Böhm/Günther Schmirl (A) Fiat Stilo 2. Diesel +17:15,0
13. M. Pfeiffenberger/Martin Sztachovics (A) Seat 3. Diesel +19:16,0
25. Rupert Schachinger/Nadeem Baig (A) Suzuki Ignis + 27,31,5
Wichtigste Ausfälle beider Bewerbe:
Marcus Leeb SP 1 (Unfall), Markus Weissengruber SP 1 (Getriebe), Kris Rosenberger SP 5 (Turbolader), Raimund Baumschlager nach SP5 (Lichtmaschine). Andreas Waldherr ZK 8 (Unfall), Tomas Vojtech ZK 9, (Motor), Gottfried Kogler ZK 12 (Elektrik), Christian Lippitsch ZK 14, (Hilfsrahmen)
Bestzeitenverteilung FIA European Rallye Cup (17 SP):
Cserhalmi 7, Aigner 5, Hideg 3, Beres 2
Bestzeitenverteilung OMV Rallye Waldviertel (16 SP):
Benik 9, Stepan Vojtech 6, Stohl 1
Endstand in der Rallye Staatsmeisterschaft 2004 der Gruppe A:
1. Raimund Baumschlager 68 Punkte
2. Beppo Harrach 48 Punkte
3. Mario Saibel 34 Punkte
4. Johann Holzmüller 34 Punkte
5. Ruben Zeltner 26
6. Andreas Waldherr 23
7. Gottfried Kogler 15
Endstand in der Rallye Staatsmeisterschaft 2004 der Gruppe N:
1. Martin Zellhofer 58 Punkte
2. Hermann Gassner 51
3. Kris Rosenberger 51
4. Ernst Haneder 31
5. Achim Mörtl 28
6. Franz Wittmann jun. 21
7. Manfred Stohl 18
8. Karim Pichler 15
Endstand im Rallyepokal der OSK für Dieselfahrzeuge 2004:
1. Hannes Danzinger 68
2. Manfred Pfeiffenberger 57
3. Christian Lippitsch 52
4. Michael Böhm 42
5. Martin Ertl 25
Die Geschichte hinter der Geschichte
2004 OMV Rallye Waldviertel
Das Konzeptziel Nummer eins innerhalb von drei Jahren einen Hauptsponsor zu finden war geschafft, mit der OMV meldete sich selbständig ein Sponsor der mit einem längerfristigem Vertrag die Veranstaltung nachhaltig absichern konnte.
Sehr viel Unsinn wurde über den Wechsel von OMV als Rallye Hauptsponsor in das Waldviertel berichtet, ausschlaggebend war aber aus meiner Sicht die Qualität die die OMV dazu veranlasste eine Anfrage und auch ein Angebot zu übermitteln. Blöd an der Sache war nur die absolute Schweigepflicht die mir gleich beim ersten Kontakt aufgetragen wurde. An sich hätte ich den Doppelreiters da schon eine Vorinformation geben wollen habe das aber eben unter der Klausel der Verschwiegenheit nicht machen können/dürfen/wollen. Das Risiko die OMV zu verschrecken wollte ich eben auch nicht eingehen. Aus verlässlicher Quelle weis ich das dann auch ein entsprechendes Schmerzensgeld in die Bucklige Welt geflossen ist, Frechheit sieht eben und so schlimm war es dann doch nicht. Mit BP war ziemlich schnell ein Ersatz gefunden. Ein Sponsor sucht sich eben das grundsätzlich zu seinem Produkt am besten passende Paket aus und das war 2004 für die OMV eben das Waldviertel und nicht mehr die Bucklige Welt. Das mit einem Großsponsor alles leichter wird hat leider auch nur bedingt Gültigkeit, die Anforderungen steigen und in Summe sollte die OMV zwar eine gute aber auch arbeitsintensive und die teuersten Zeiten für die Rallye einläuten. Es war nun auch an der Zeit die Sache auf Firmenbeine zu stellen als Privatperson mit Clubunterstützung ging das nicht mehr.
Kurz nach der Rallye 2003 formierte sich ein Gruppe aus Waidhofen rund um Oskar Buschek der mit viel Einsatz und auch persönlichem Risiko die Rallye unbedingt in die Stammregion zurückholen wollte. So standen auch am Freitag mit Hollenbach und der SP Pfaffenschlag wieder altbekannte Namen am Zeitplan der Rallye. Ob das jetzt gut oder schlecht war, EGAL, jeder hat versucht das Beste für die Rallye zu machen. Manchmal sind die Interessen verschiedener Personen aber verschieden gelagert und Reibereien bleiben nicht aus. Die Abgabe eines Bereiches der Veranstaltung an andere Personen hat sich für mich rückblickend gesehen meist als negativ herausgestellt, dies vor allem deshalb da gesagtes auch getan werden muss und wenn das alles von einer Person (mir) alleine gemacht wird die auch die Verantwortung hat dann passiert das auch so und nicht vielleicht und irgendwie….
Mit Delegieren kann man manchmal auch wirklich ordentlich auf die Schnauze fallen. Es gibt nichts schlimmeres als nach der Veranstaltung Informationen zu erhalten was nicht richtig oder gar nicht gemacht wurde. Noch schlimmer ist es wenn der berühmte Delegierungsbumerang kurz vor der Veranstaltung einschlägt und einiges an die Delegierten Vorbereitungen nicht getroffen wurden. Diese Fehler passieren wenn man eine zu emotionelle Herangehensweise hat und sich vielleicht auch aus Sturheit nichts sagen lässt, und da schließe ich mich auch selbst nicht aus.
Mit 82 int. Starter und einem ungarischem Sieger in OMV Farben war auch die Veranstaltung 2004 ein Erfolg der mit Unterstützung durch den neuen Hauptsponsor sicherlich leichter gefallen ist. Die roten Zahlen minimierten sich weiter und teilweise konnte / musste wegen der OMV auch in neues Equipment investiert werden. Die Zeit für ein eigenes Rallye Lager in Gars am Kamp war gekommen.