Tolle Suzuki Swift-Premiere von Florian Niegel
Der Wettergott hat vorerst zu Beginn des zweiten Tages mit der OMV Rally Waldviertel ein einsehen. Statt der vorhergesagten Sturmböen und dem starken Schneefall präsentieren sich die Strecken rund um Horn und Gars am Kamp im besten Zustand. Das nützte vor allem Manfred Stohl, der sich auf den ersten drei Prüfungen am Samstag absetzen konnte. Zweiter ist Beppo Harrach vor Stepan Vojtech (CZ).
Drei SP-Bestzeiten in Folge
4,3 Sekunden betrug der Abstand nach der der ersten Etappe zwischen den Gasboliden von Manfred Stohl und Beppo Harrach. Gut ausgeschlafen drehte dann Österreichs WM-Star Manfred Stohl am Morgen des zweiten Tages auf. Mit drei SP-Bestzeiten in Folge konnte sich der OMV Pilot vom Rest des Feldes absetzen. Nach acht Sonderprüfungen führt er 37,1 Sekunden vor seinem OMV CNG Rally Team-Kollegen Beppo Harrach. Stohl: „Heute muss ich den Leuten entlang der Strecken zeigen, dass ich wirklich schnell Auto fahren kann. Wir haben den Speed gegenüber Freitag erhöht und werden das auch den ganzen Tag über durchziehen.“
Harrach unter Druck
Für Beppo Harrach im zweiten gasbetriebenen Mitsubishi gilt es den zweiten Platz zu halten. Doch Stepan Vojtech (Mitsubishi Lancer Evo VI) macht Druck. Der Tscheche hat auf drei Sonderprüfungen mehr als zehn Sekunden aufgeholt und liegt nur mehr 15 Sekunden hinter Harrach, der erklärt: „Heute sind für uns zu viele Bergauf-Passagen im Programm. Der CNG Mitsubishi Evo VI ist am Limit. Noch dazu sind wir auf der ersten SP des Tages kurz vor dem Ziel rausgerutscht und haben zehn Sekunden verloren. Die können uns am Ende des Tages fehlen.“ Vojtech: „Es ist nicht so schwierig wie am Freitag und wir konnten den Speed erhöhen. Wir schauen derzeit nicht auf Harrach, sondern gehen unser eigenes Tempo.“
Hermann Gassner (D/Mitsubishi Lancer Evo IX) hält dank seiner großen Routine Platz vier. Doch auch da muss er sich gegen den Polen Michal Kosciuszko im Fiat Grande Punto S2000 wehren, der immer besser in Fahrt kommt. Platz sechs verteidigt Andreas Waldherr (VW Polo S2000), der seinen Hoffnungen auf die kurzen Asphaltpassagen legt: „Dort kann ich Zeit gut machen. Das Quertreiben auf Schotter ist mir noch immer ein wenig fremd.“
Talentprobe
Die sorgfältige Vorbereitung auf die OMV Rally Waldviertel hat für Florian Niegel Früchte getragen. Der 24-jährige Deutsche wurde nach seinem Sieg beim deutschen Suzuki Rallye Cup in der Swift-Wertung mit einem Einsatz beim Österreichischen Meisterschaftsfinale belohnt. Genauer gesagt: ein Werkseinsatz im Suzuki Swift 1600. Und Niegel bedankt sich bislang auf der für ihn bestmöglichen Art. Nach acht Sonderprüfungen liegt der Franke auf dem 21. Gesamtrang und führt die Klasse A6 überlegen an.
In der Division II führt Patrick Winter mit 37,7 Sekunden vor Christoph Leitgeb (beide Ford Fiesta ST). In der Dieselklasse liegt Michael Kogler (VW Golf) vor Andreas Patzl (Skoda).
Spitzenreiter in der Klasse H10 ist der Deutsche Jörg Dörre (BMW 318iS E30). In der Klasse H11 führt Gerhard Oppenauer (Ford Escort RS). Im Volvo Original Cup liegt Thomas Steinmayer (Volvo 740) voran.
Zwischenergebnis nach acht von 17 Sonderprüfungen*
*) Sonderprüfung 4 wurde nicht gestartet
01. Manfred Stohl/Ilka Minor (Ö) CNG Mitsubishi Lancer Evo IX 52:54,3 Min.
02. Beppo Harrach/Andreas Schindlbacher (Ö) CNG Mitsubishi Lancer Evo VI +37,1 Sek.
03. Stepan Vojtech/Michal Ernst (CZ) Mitsubshi Lancer Evo IX +52,3 Sek.
04. Hermann Gassner/Karin Tannhäuser (D) Mitsubishi Lancer Evo IX +1:26,5 Min.
05. Michal Kosciuszko/Maciek Szczepaniak (Pol) Fiat Grande Punto S2000 +1:36,2 Min.
06. Andreas Waldherr/Richard Jeitler (Ö) VW Polo S2000 +1:05,8 Min.
07. Willi Stengg/Jürgen Klinger (Ö) Mitsubishi Lancer Evo IX +2:06,7 Min.
08. Toto Wolff/Gerald Pöschl (Ö) Mitsubishi Lancer Evo VIII, Gr.-A +3:08,2 Min.
09. Sepp Haider/Manfred Hiemer (Ö/D) Mitsubishi Lancer Evo VI +3:10,2 Min.
10. Peter Gavlak/Milos Hulka (Sk/CZ) Mitsubishi Lancer Evo IX +3:11,0 Min.