Kris Rosenberger führt nach dem ersten Tag der Rallye Waldviertel

Der St. Pöltner macht damit den Kampf um den Vize-Titel wieder spannend
Sein direkter Konkurrent Franz Wittman liegt 2 Sekunden hinter ihm
Favorit Manfred Stohl als Dritter nur weitere 0,3 Sekunden zurück
 
Pointinger in der Castrol Historic Staatsmeisterschaft voran.
 
Böhm führt bei Diesel
 
Christoph Leitgeb wahrt die große Chance auf das Nachwuchs-Triple

Bei Regen und schwierigen Bedingungen ging es ab 15.52 in den zweiten Teil des ersten Tages der 28. Auflage der Rallye Waldviertel. Und schon wurde das Ergebnis nach den ersten drei Sonderprüfungen auf den Kopf gestellt. Andreas Waldherr (VW Polo S2000), der in Führung liegend bereits über Motoraussetzer geklagt hatte, verlor auf SP 5 über zehn Sekunden und fiel schließlich auf den vierten Platz zurück. „Für mich war es ein perfekter erster Tag. Leider haben wir mit ständigen Motoraussetzern zu kämpfen gehabt, die die gewünschte Führung verhinderten. Wenn wir die Probleme im heutigen Schlussservice in den Griff bekommen, dann rechne ich mir aber doch noch gute Chancen auf einen Podiumsplatz aus“, ist Waldherr dennoch zuversichtlich.

Einen tollen Beginn der zweiten Hälfte der ersten Etappe lieferte hingegen Franz Wittmann (Mitsubishi Evo IX) ab. Der 23-jährige zauberte zwei Sonderprüfungsbestzeiten (SP 4 und SP 5) auf den Asphalt und übernahm so die Führung. Doch ausgerechnet auf der letzten SP, der Super Stage auf dem Nordring, gab er sie wieder ab. „Bis dahin lief alles perfekt, auch dank der richtigen Reifenwahl. Doch beim Rundkurs bin ich leider hinausgerutscht. Dabei wurde die Hinterradaufhängung beschädigt. Aber ich hoffe, dass wir das im Service wieder hinbekommen. Dann bin ich auch für morgen zuversichtlich, denn Schotter ist mein Lieblingsuntergrund“, so Wittmann.

Nutznießer des Missgeschickss war sein direkter Konkurrent um den Vizemeister-Titel, Kris Rosenberger (VW Polo S2000), der bis zur vorletzten Sonderprüfung noch hinter Wittmann und Manfred Stohl auf dem dritten Platz gelegen war. Damit rutscht der St. Pöltner jetzt in die Favoritenrolle: „Ich bin vor allem auch optimistisch, weil ich mich fahrerisch sehr gut fühle und unser VW Polo keinerlei Probleme gemacht hat. Das verspricht einiges für morgen!“ Auch wenn der Vorsprung mit 2,0 Sekunden sehr gering ist.

Manfred Stohl, auf dem gasgetriebenen Mitsubishi Evo IX CNG unterwegs, liegt zwar „nur“ an dritter Stelle, sein Rückstand auf die Führung beträgt aber nur 0,3 Sekunden mehr als Wittmann. „Leider habe ich im entscheidenden Augenblick die falschen Reifen aufgezogen und dadurch wertvolle Zeit verloren. Sonst ist alles perfekt gelaufen. Das stimmt mich für morgen optimistisch, den Rückstand aufzuholen“, so der Teilnehmer an 126 WM-Läufen

Je länger die Rallye dauert, desto stärker kommt auch Hermann Gassner jr. (Mitsubishi Evo IX) in Fahrt. Der 19-jährige Deutsche arbeitete sich nach schwächerem Beginn auf Platz 5 hinter Waldherr nach vorne. „Leider habe ich auf der SP 2 einen Fehler gemacht, der mich viel Zeit gekostet hat. Ab diesem Zeitpunkt lief es aber perfekt, auf der sechsten Sonderprüfung konnte ich sogar Bestzeit erzielen.“

Pech hatte der bereits als Staatsmeister feststehende Raimund Baumschlager, der zum ersten Mal den neuen Mitsubishi Evo X unter Rennbedingungen testete . Auf der fünften Sonderprüfung kam das Aus für den siebenfachen Staatsmeister: „Wir hatten plötzlich keine Motorleistung mehr, was auf einen Turboschaden hindeutet. Das ganze geschah zirka zur Hälfte der Prüfung. Trotzdem haben wir hier einen Riesenschritt vorwärts gemacht. Natürlich müssen wir noch weiterarbeiten, aber wir waren auf Asphalt viel näher dran, als wir gedacht hatten.“

Von noch mehr Pech verfolgt war Beppo Harrach. War dem Mitsubishi Evo VI CNG-Piloten auf SP 3 bereits ein Problem beim Umschalten der Gastanks in die Quere gekommen, so kam schließlich auf der fünften Sonderprüfung das endgültige Aus wegen eines Getriebeschadens. „Das war das unglückliche Ende einer unglücklichen Rallye für mich. Was soll ich sonst noch dazu sagen“, so der sichtlich enttäuschte 29-jährige.

In der Castrol Historic Staatsmeisterschaft führt Josef Pointinger (Ford Escort RS 2000) eine Minute vor Christian Rosner (Porsche 911 Carrera 3.2), der sich damit auf Titelkurs befindet.

Der bereits feststehende Dieselpokalsieger Michael Böhm (Fiat Punto) dominiert die Waldviertel-Rallye nach Belieben. Er liegt (nach SP 6) über vier Minuten vor seinem Markenkollegen Alfred Leitner (Fiat Stilo JTD 16V).

Eine Vorentscheidung brachte die Ford Fiesta Sporting Trophy. Durch den technisch bedingten Ausfall von Patrick Winter, reicht Christoph Leitgeb eine Zielankunft zum Trophy-Gesamtsieg. Nach der sechsten Sonderprüfung liegt er 7,5 Sekunden hinter Daniel Wollinger auf Platz zwei, womit der Kärntner auch in der Division II und in der Junioren-Staatsmeiterschaft den Sack zumachen könnte.

Morgen, Samstag stehen zehn Sonderprüfungen auf dem Programm der Rallye Waldviertel. Start ist um 08.48, das Ziel um 18.35 am Hauptplatz in Gars am Kamp.

Zwischenergebnis Rallye Waldviertel (nach SP7):
1. Kris Rosenberger/Tina-Maria Monego (A/A) VW Polo S2000 53:35,2
2. Franz Wittmann/Bernhard Ettel (A/A) Mitsubishi Evo IX +2,0
3. Manfred Stohl/Ilka Minor (A/A) Mitsubishi Evo IX CNG +2,3
4. Andreas Waldherr/Richard Jeitler (A/A) VW Polo S2000 +7,4
5. Hermann Gassner jr./Kathi Wüstenhagen (D/D) Mitsubishi Evo IX +16,1
6. Mario Saibel/Daniela Weissengruber (A/A) Mitsubishi Evo IX +52,2
7. Peter Gavlak/Milos Hulka (SK/CZ) Mitsubishi Evo IX +1:23,3
8. Hermann Gassner/Karin Thannhäuser (D/D) Mitsubihsi Evo IX +1:32,2
9. Hannes Danzinger/Pia-Maria Schirnhofer (A/A) VW Golf IV Kit Car +1:54,5
10. Willi Stengg/Jürgen Klinger (A/A) Mitsubishi Evo IX +2:02,7

Zeitplan der 28. Rallye Waldviertel:

Samstag, 8. November

08,00 Uhr Start zur 2. Etappe, Parc –Ferme Mold
08,48 Uhr SP 8 RK-Altenburg-Nordring
09,31 Uhr SP 9 Gföhleramt-Kronsegg
10,04 Uhr SP 10 Manhartsberg-Eggendorf
11,42 Uhr SP 11 RK-Altenburg-Nordring
12,25 Uhr SP 12 Gföhleramt-Kronsegg
12,58 Uhr SP 13 Manhartsberg-Eggendorf
14,31 Uhr SP 14 RK-Altenburg-Nordring
15,14 Uhr SP 15 Gföhleramt-Kronsegg
15,47 Uhr SP 16 Manhartsberg-Eggendorf
17,35 Uhr SP 17 Nordring, Superspecial
18,35 Uhr Ende der Rallye auf der Rampe in Gars am Kamp

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